Bundesverband der deutschen Industrie (BDI)

BDI Gesundheitswirtschaft

Die industrielle Gesundheitswirtschaft (IGW) ist eine der größten und bedeutendsten Teilbranchen der Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Mit einem Anteil an der Wertschöpfung von mehr als 21 Prozent innerhalb der Gesundheitswirtschaft leistet dieser industrielle Teilbereich der Gesundheitswirtschaft einen bedeutenden Beitrag zur Gesunderhaltung der Bevölkerung.

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Gesundheitswirtschaft / Fakten & Zahlen - Daten 2021

Ergebnisse der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung 2021 (GGR), BMWK

Veröffentlicht am 20.10.2021

Industrielle Gesundheitswirtschaft

Bruttowertschöpfung (BWS)

  • 391,8 Mrd. Euro BWS durch iGW
  • 12,1 % der BWS der gesamten Gesundheitswirtschaft
  • Jeder 8. Euro BWS wird in der iGW generiert.
  • iGW erzeugt einen ökonomischen Fußabdruck von 695 Mrd. Euro.
  • Mit jedem produzierten Euro in der iGW entstehen 0,77 Euro zusätzliche Wertschöpfung an der Gesamtwirtschaft.
  • 7,5 % F&E in der iGW (3,8 % Wachstum p.a.)

Branchen

  • Den größten Anteil an der iGW stellen Humanarzneimittel sowie Medizinprodukte und Medizintechnik, welche mehr als 41 % der iGW ausmachen.
  • Biotechnologie ist derzeit noch ein kleiner Teilbereich, aber die Wachstumszahlen verdeutlichen ihr großes Potenzial. Mit einem Wachstum von 2,8 % (2,2 Mrd. Euro) ist das Wachstum dabei von leichten Rückgängen geprägt gewesen.
  • Der Beitrag der digitalen Gesundheitswirtschaft zur industriellen Gesundheitswirtschaft liegt trotz starker Wachstumstendenzen weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im Jahr 2021 lag der absolute Wertschöpfungsbeitrag bei 5,3 Milliarden Euro und somit lediglich bei 6,2 Prozent der industriellen Gesundheitswirtschaft.

Erwerbstätige

  • Mit rund 7,7 Millionen Erwerbstätigen ist etwa jeder 6. Arbeitsplatz in Deutschland in der Gesundheitswirtschaft angesiedelt.
  • 17,2 % Anteil am gesamten Arbeitsmarkt der Gesundheitswirtschaft
  • Rund 1,0 Millionen Erwerbstätige in der iGW 
  • BWS pro Arbeitnehmer in der industriellen Gesundheitswirtschaft liegt deutlich über dem Niveau der Gesundheitswirtschaft

Export/Import

  • iGW ist mit weitem Abstand die am stärksten globalisierte Branche der Gesundheitswirtschaft.
  • Mehr als 92 % des Exports der Gesundheitswirtschaft gehen auf iGW zurück.
  • Exportvolumen der iGW hat sich mit einem Zuwachs um 56,8 Mrd. Euro seit 2012 fast verdoppelt (5,7 % durchschnittliches Exportwachstum p.a.).
  • Importvolumen der iGW hat sich mit 54,2 Mrd. Euro seit 2012 ebenfalls fast verdoppelt (7,7 % durchschnittliches Importwachstum p.a.).
  • Nach einem erneuten Anstieg bis zum Jahr 2018 sank die Außenhandelsbilanz der iGW im Jahr 2020 das zweite Mal in Folge. Für das Jahr 2021 lässt sich jedoch wieder ein Anstieg erkennen.

Fazit

  • Die Zahlen zeigen, dass die Querschnittsbranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft von hoher und weiter zunehmender Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft ist.
  • Die Branche leistet einen wesentlichen Beitrag zu zentralen wirtschaftspolitischen Zielen und beeinflusst ein stetiges Wirtschaftswachstum, einen hohen Beschäftigungsgrad und das außenwirtschaftliche Gleichgewicht.
  • Die Kennzahlen der iGW weisen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überdurchschnittliche Wachstumsraten auf.
  • ABER: iGW wächst im Vergleich zur gesamten Branche leicht unterdurchschnittlich.
  • Die Forschung und Entwicklung innerhalb der iGW stellt mit einem Anteil von über 7 % einen kleineren Anteil; sie ist jedoch mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5,2 % der am dynamischsten wachsende Bereich.
  • Der Standort Deutschland muss im globalen Wettbewerb um iGW neue Prioritäten setzen, um weiter im internationalen Vergleich zu bestehen.

 

Zahnmedizin in Deutschland sorgt für 878.000 Arbeitsplätze und für einen ökonomischen Fußabdruck von 2,2

Veröffentlicht am 08.05.2019

878.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von der zahnmedizinischen Versorgung ab. Auf jeden Arbeitsplatz bei Zahnärzten oder deren Zulieferern kommt durchschnittlich fast ein weiterer Arbeitsplatz in anderen Bereichen.

391.000 Personen arbeiten in Praxen, Krankenhäusern oder dem Öffentlichen Gesundheitsdienst an der zahnmedizinischen Versorgung der Patienten. Die direkte Bruttowertschöpfung des ganzen zahnärztlichen Systems (ambulante und stationäre Versorgung, Industrie, Handwerk und Versicherung) liegt bei rund 21,4 Mrd. Euro.

Diese Zahlen ermittelte die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) auf Grundlage ihres neuen Rechenmodells, des Zahnärztlichen Satellitenkontos (ZSK), das auf der anerkannten Methodik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen basiert.

Der ökonomische Fußabdruck der Zahnärzte beträgt 2,2. Das bedeutet, jeder in der Zahnmedizin erwirtschaftete Euro generiert weitere 1,20 Euro in anderen Bereichen (z.B. durch Dienstleister) – somit werden insgesamt 2,20 Euro erwirtschaftet. Ohne zahnärztliche Versorgung würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt durch Effekte in anderen Branchen um über 46 Mrd. Euro niedriger ausfallen.

Die Ergebnisse des ZSK und weitere Zahlen zu zahnärztlichem Berufsstand und Mundgesundheit der Bevölkerung sind der aktuellen Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs der Bundeszahnärztekammer (2017/2018) enthalten.

www.bzaek.de

Grafiken: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Ausgabe 2021, Gesundheitswirtschaft Fakten & Zahlen - Daten 2021